Brief einer begeisterten Saisongärtnerin
23. Januar 2024
Lesen Sie hier Eindrücke und Erfahrungen einer unserer Saisongärtnerinnen:
"Auf dem Ohlenberg zwischen Windecken und Eichen, oberhalb der Dächer Ostheims, liegen die Saisongärten in herrlicher Lage unweit des Hofs Buchwald. Das Konzept „Gärtner für eine Saison“ auf dem Hof Buchwald in Kooperation mit dem tegut…-Markt scheint bei den Bewohnern in und um Nidderau nicht auf taube Ohren gestoßen zu sein. Nahezu 45 Gemüse-Parzellen wurden selbst an Einwohner aus umliegenden Nachbarschaften vergeben!
Inmitten meines etwa 40 qm großen Feldes inspizierte ich, was zu meinen Füßen wächst. Welch ein Glück, zuvor wurde mir ein Anbauplan des Ackers ausgehändigt. Ohne ihn wäre ich als blutjunge Gärtnerin und meine Familie wohl aufgeschmissen gewesen. Unsere Parzelle wurde bepflanzt und eingesät mit ungefähr 20 verschiedenen Gemüsearten und drei Sorten Kartoffeln, alles kontrolliert biologisch. Bei auftretenden Fragen, oder, wenn man mit seinem Gärtner-Latein am Ende angelangt war, stand das engagierte Saisongartenteam mit Rat und Tat helfend zur Seite. Über E-Mails erhielt man nützliche Tipps und sogar die ein oder andere Rezeptidee.
Wer es nicht kennt, weiß nicht, wie viel Arbeit ein 40 qm großer Gemüseacker macht. Ich war in der Erntezeit nahezu jedes Wochenende mindestens einmal zu Gange und unter der Woche habe ich nach dem Rechten geschaut. Die Freude, die einen erfüllt, wenn man die Natur mit Leib, Seele und Geist erlebt, kennt hoffentlich jeder Gärtner.
Ab Mitte Mai fängt alles an zu sprießen, als gäbe es kein Morgen mehr. Da ist dann bei trockenen Temperaturen das Gießen oder umweltschonender das Hacken angesagt. Auf biologische Düngemittel haben wir komplett verzichtet. Wir ließen die Natur walten und erzielten eine grandiose Ernte. Vieles, besonders in der früheren Saison die Salate und später die Kohlsorten, wurde auf einen Schlag erntereif, so dass wir Mühe hatten, das angepflanzte Gemüse „termingerecht“ zu ernten und zu verarbeiten. Schon nach wenigen Wochen konnten wir uns vor unzähligen Möhren kaum noch retten. Es wurde also geschnippelt, eingelagert und eingekocht was das Zeug hielt. Das geerntete Gemüse konnte nicht immer dem Schönheitsideal für Supermärkte dienen. Von krummen, überdimensional großen, wie auch angeknabberten Gemüsesorten – alles war dabei – aber geschmeckt hat es uns allen fantastisch.
Auch wenn es manchmal viel Arbeit war, für mich glich das rhythmische Hacken eher einer Meditation. So kam es, dass ich das Gärtnern zeitweise als Gartenyoga betitelt habe.
Die Saisongärten sind ein praktisches Gartenangebot für Menschen, die bisher wenig Erfahrung im Umgang mit dem eigenen Anbau von Gemüse haben oder schlicht kein eigenes Grundstück besitzen. Das Prinzip der biologisch bewirtschafteten Gemüseparzellen ist es, den mitwirkenden Bio-Betrieb (in unserem Fall Hof Buchwald) repräsentativ zur ökologischen Anbaumethode zu stellen und darüber hinaus ihren Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, den Ursprung unserer Nahrung hautnah nachspüren zu können und das „Leben auf dem Lande“ kennen zu lernen. Das Arbeiten in und vor allem mit der Natur bereitet nicht nur viel Spaß, es stärkt auch, durch die frische Luft, Körper und Geist. Beim eigenen Anbau ist mir erstmals klar geworden, wie viel Mühe und Arbeit im Gärtnern und Ernten steckt. Ein Aufwand, der sich nicht nur im Geschmack sondern auch in Regionalität und Frische widerspiegelt.
Auf Düngemittel und anderweitige Hilfsmittel haben wir komplett verzichtet und haben dabei gemerkt, dass das überhaupt nicht nötig war, denn die Natur beschenkt uns mit ihren Früchten zu Genüge. Wir müssen ihren Rhythmus nur richtig verstehen.
Fazit:
Wir, als Saisongärtner, konnten von Mai bis in den späten Herbst hinein unsere Gemüsekulturen wachsen und reifen sehen. Den Stolz, der einem widerfährt, frisches, saisonales Biogemüse vom eigenen Acker zu gesunden Gerichten zu verarbeiten, bekommt man mit jeder geernteten Pflanze zu spüren.
Ich und meine Familie freuen uns auf ein neues erntereiches Jahr 2022 und wünschen dem Team vom Saisongarten sowie dem Hof Buchwald ein schönes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr."
Gina Graumüller & Familie
Wir vom Saisongarten-Team Hof Buchwald haben uns riesig über den Brief gefreut und fanden ihn so toll, dass wir ihn mit ihrer Erlaubnis hier veröffentlichen! Vielen herzlichen Dank!

Endlich ist es wieder soweit! Die Gartensaison beginnt, und im Saisongarten Hof Buchwald erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf. Die ersten Sonnenstrahlen wärmen die Erde, und überall regt sich neues Leben – ein wahres Paradies für alle Gartenliebhaber. Jetzt heißt es: Hände in die Erde, die frische Frühlingsluft genießen und voller Vorfreude den eigenen Gartenbereich mit frischem Gemüse und aromatischen Kräutern bepflanzen. Nach einem trockenen Start hat der lang ersehnte Regen in den letzten Tagen die Böden durchtränkt und dem Gemüse den entscheidenden Wachstumsschub verliehen. Doch mit den jungen Trieben sprießen auch die weniger willkommenen Gäste – das Unkraut macht sich bemerkbar und will regelmäßig entfernt werden. Von feuriger Chili über knackige Paprika bis hin zu kräftigem Kohl – alle Gemüsearten gedeihen prächtig und zeigen ihre ersten, vielversprechenden Blätter. Besonders aufregend: Einige Pflanzen sind bereits erntereif! Ein frisch gepflückter Salat, verfeinert mit würzigen Radieschen aus eigenem Anbau – was gibt es Schöneres?
Mit Inkrafttreten der EU-Öko-Verordnung (Verordnung (EU) 2018/848) wurde ein bedeutender Schritt für eine noch tiergerechtere Haltung unternommen: Alle Wiederkäuer eines Betriebes müssen während der Weidesaison Zugang zu einer Außenweide haben. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und unseren Tieren das bestmögliche Umfeld zu bieten, haben wir mit großartiger Unterstützung des SB-Dienstleistungsteams eine neue, großzügige Weide für unsere Jungbullen geschaffen. Auf stolzen 3000 Quadratmetern können sie nun frisches, saftiges Gras genießen, sich frei bewegen und ihrem natürlichen Verhalten nachgehen. Die ersten Wochen zeigen bereits: Die Tiere fühlen sich rundum wohl und nutzen die neue Fläche begeistert. Besonders in den Morgen- und Abendstunden sieht man sie genüsslich grasen oder ausgelassen umherlaufen. Doch wenn die Sonne hoch am Himmel steht, gibt es für viele doch eine klare Lieblingsoption – das schattige Plätzchen im Stall, wo sie entspannt verweilen können.